Anreise nach England und Schottland mit Flug oder Fähre

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1.) Fähre oder Flug - Kurzversion

Wer keine Lust hat die ausführlichen Informationen zu lesen, bekommt hier in Kurzform die verschiedenen Möglichkeiten mit ihren Vor- und Nachteilen aufgezeigt. Bitte die Überschriften anklicken, um zu den ausführlichen Beschreibungen und Links zu kommen. Kurze Informationen zur Anreise nach Newcastle, Edinburgh, Glasgow und Islay gibts auch im Abschnitt über die Gruppenreisen.

1.a) Fähre nach Südengland

Hierbei handelt es sich um eine Anreise mit dem PKW über Verbindungen wie Calais - Dover, Dünkirchen - Dover, Oostende - Ramsgate etc.
(+) Ganzjährig günstiger Fährpreis
(+) Flexible Anreise, da Fähren rund um die Uhr verkehren
(+) Eigener PKW dabei, d.h. keine Zusatzkosten für Mietwagen
(+) Eigener PKW ermöglicht "vertrautes" Steuer auf der linken Seite
(+) Möglichkeit, auf dem Weg weitere Ziele in England, Belgien, Holland oder Frankreich zu besichtigen

(-) Lange Fahrstrecke, in GB noch über 700km bis zur schottischen Grenze zu fahren
(-) Es geht viel Zeit für die Anreise drauf
(-) Eigener PKW mit "Steuer links" bedeutet größere Schwierigkeiten beim Überholen auf zweispurigen Landstraßen
(-) Anreise erfordert entweder "Gewalttour" mit Nachtfahrten oder zusätzliche Kosten für eine Übernachtung unterwegs

1.b) Fähre nach Nordengland

Hierbei geht es um eine Anreise über die Strecken Zeebrugge - Rosyth, Amsterdam - Newcastle oder ggf. auch Rotterdam / Zeebrugge - Hull
(+) Fährüberfahrt in der Nacht spart Reisezeit
(+) Geringere Anreisestrecke als über Südengland, da die Fährhäfen in Holland / Belgien i.d.R. schneller erreichbar sind als die in Frankreich und nur noch wenig Strecke in Großbritannien zurückzulegen ist
(+) Eigener PKW dabei, d.h. keine Zusatzkosten für Mietwagen
(+) Eigener PKW ermöglicht "vertrautes" Steuer auf der linken Seite
(+) Möglichkeit, auf dem Weg weitere Ziele in England, Belgien oder Holland zu besichtigen

(-) Hoher Fährpreis im Vergleich zur Reise über Südengland durch lange Strecke und Kabinenbuchung, insbesondere bei vielen Reisenden und Reisen in der Hochsaison
(-) Geringere Auswahl an Überfahrten: Nur eine Fähre pro Tag und Strecke
(-) Eigener PKW mit "Steuer links" bedeutet größere Schwierigkeiten beim Überholen auf zweispurigen Landstraßen

1.c) Direktflug nach Schottland + Mietwagen

Bei dieser Variante fliegt man mit einem Linien- oder Billigflieger direkt von Deutschland (Österreich, Schweiz) nach Edinburgh, Prestwick oder Glasgow und nimmt sich dort einen Mietwagen.
(+) Günstige Flugpreise bei rechtzeitiger Buchung
(+) Geringe Anreisezeit (allerdings nur bei Wohnung und Ferienhaus neben dem Flughafen - aus der Provinz bis nach Nord-Schottland geht dabei incl. Wartezeiten bei Check-In, Gepäckrückgabe und am Mietwagenschalter auch mindestens ein kompletter Tag drauf!)
(+) Mietwagen mit "Steuer rechts" bietet Vorteile beim Überholen auf zweispurigen Landstraßen
(+) Keine Extra-Kosten für bei Fähr-Anreise erforderlicher Zwischenübernachtung oder Kabinenbuchung

(-) Extra-Kosten für Flughafen-Transfer, Parkgebühren und je nach Fluggesellschaft auch Gepäckgebühren, Kreditkartenzahlung, persönlicher Check-In...
(-) Extra-Kosten für Mietwagen (dafür wird das eigene Fahrzeug nicht abgenutzt)
(-) Keine Möglichkeit, weitere Reiseziele auf der An- oder Abreise zu besuchen
(-) Wagen mit "Steuer rechts" ungewohnt (Schalten mit linker Hand oder Aufpreis für Automatik etc.)
(-) Hohe Flugpreise bei kurzfristiger Buchung, insbesondere in der Hochsaison
(-) Weniger Flexibilität bei der Anreise - je Strecke maximal 3 Flüge pro Tag, insbesondere bei Billigfliegern häufig nur 1x täglich oder sogar nur 4x pro Woche

1.d) Flug mit Umsteigen nach Schottland + Mietwagen

(+) Relativ günstiger Flugpreis bei rechtzeitiger Buchung (allerdings teurer als beim Direktflug alleine aufgrund doppelter Flughafensteuern und Sicherheitsgebühren)
(+) größere Auswahl an Abflug- und Ankunftsflughäfen, größere Auswahl an Reisezeiten
(+) Evtl. Möglichkeit, beim Umstieg ein weiteres Reiseziel zu besuchen
(+) Im Vergleich zur Fähre geringere Anreisezeit (allerdings länger als bei Direktflug)
(+) Mietwagen mit "Steuer rechts" bietet Vorteile beim Überholen auf zweispurigen Landstraßen
(+) Keine Extra-Kosten für bei Fähr-Anreise erforderlicher Zwischenübernachtung oder Kabinenbuchung (außer bei Zwischenübernachtung beim Umstieg)

(-) Extra-Kosten für Flughafen-Transfer, Parkgebühren und je nach Fluggesellschaft auch Gepäckgebühren, Kreditkartenzahlung, persönlicher Check-In...
(-) Extra-Kosten für Mietwagen (dafür wird das eigene Fahrzeug nicht abgenutzt)
(-) Wagen mit "Steuer rechts" ungewohnt (Schalten mit linker Hand oder Aufpreis für Automatik etc.)
(-) Hohe Flugpreise bei kurzfristiger Buchung, insbesondere in der Hochsaison
(-) Mit Billigflieger ist das Ganze NUR mit Zwischenübernachtung (Zusatzkosten!) zu empfehlen - fällt der erste Flug aus und verpasst man deswegen den zweiten Flug, kann man ein neues Ticket für die zweite Teilstrecke kaufen, da Billigflieger NICHT für ein Versäumen des Anschlussfluges haften (mit Linienflug kein Problem)



2.) Fähre oder Flug? - ausführliche Version

Was günstiger ist, hängt stark davon ab, wieviele Leute reisen, wie kurzfristig man bucht und ob man noch irgendwelche Schnäppchen bekommt. Zusätzlich sind natürlich noch andere Fakten zu berücksichtigen - will man möglichst wenig Geld für die Fähre ausgeben und ist dafür bereit, eine große Fahrstrecke auf sich zu nehmen, zieht man eine bequeme Nachtfahrt vor, zieht man es vor, das eigene Auto dabeizuhaben etc. Ich möchte daher hier die verschiedenen Arten der Anreise vergleichen. Eine eindeutige Antwort, was vorzuziehen ist, gibt es nicht - und auch nicht, was günstiger ist - alles hängt von den eigenen Prioritäten ab. Die folgenden Ausführungen sollen daher als Entscheidungshilfe dienen.

2.a) Fähre nach Südengland

Vom reinen Fähren-Tarif her dürfte dies in fast allen Fällen die günstigste Variante sein. Eine Hin- und Rückfahrt ist hier - wenn man nicht gerade an Hochsaison-Wochenenden reist - zu maximal ca. EUR 140,-- (PKW incl. Personen) zu bekommen (z.B. mit dem Spezialtarif meines Kooperationspartners WICON-Touristik über Calais - Dover mit P&O-FERRIES zu EUR 104,-- bis EUR 137,-- oder über Dünkirchen - Dover mit DFDS im Frühbuchertarif zu EUR 116,-- bis 169,--). Selbst bei zwei Reisenden, die ein Billigflieger-Schnäppchen zu EUR 30,-- pro Person und Strecke abstauben, ist vom reinen Fähr-Tarif her diese Variante am günstigsten.
Andererseits sind Nebenkosten hinzuzurechnen: Die Fahrt mit dem PKW verursacht Kosten für Sprit und PKW-Abnutzung. Und es sind zwei lange Strecken zurückzulegen: Vom Startort in Deutschland (bzw. Österreich / Schweiz) bis zum Kanal (Calais / Dünkirchen), sowie für die Weiterfahrt ab Südostengland (Dover / Folkestone) nach Schottland. Die folgenen Tabellen sollen diese Kosten deutlich machen, dabei rechne ich an PKW-Kosten für Sprit und PKW-Verschleiß mit einem Wert von EUR 0,14 je Kilometer (Mittelklassewagen VW Golf Variant lt. ADAC-Tabellen). Der Streckenanteil der Strecke in Großbritannien (Dover-Edinburgh bzw. Dover-Glasgow) beträgt 790 km.

Anreise nach Edinburgh/Glasgow ab...KilometerBetriebskosten
Berlin1720240
Hamburg1540216
Köln1200168
München1710239
Wien2090293
Zürich (*)1530214
(*) Die 1530km beziehen sich auf die direkte Strecke, bei der allerdings französische Autobahngebühren anfallen. Eine Anreise über Trier-Brüssel wäre kostenlos, allerdings beträgt die Strecke hier 1640 Kilometer.
Für die Anreise über Dünkirchen (statt Calais) können ca. 35km (EUR 5,--) abgezogen werden.

==> Bei einer solchen Berechnung kostet diese Variante der An-und Abreise also z.B. ab Köln:
* Fähre Dünkirchen-Dover-Dünkirchen: EUR 130,--
* Fahrt Köln-Dünkirchen-Köln + Dover-Edinburgh-Dover 1165km x EUR 0,14 x 2 Strecken: EUR 326,--
==> insgesamt EUR 455,--.
Bei einer Anreise z.B. ab München wird dies jedoch teurer - hier sind hin und zurück ca. 1000 km mehr zurückzulegen, so dass ca. EUR 140,-- hinzukommen.
Dieser Preis ist allerdings relativ unabhängig davon, wieviele Personen reisen - das Fährticket gilt für 1-5 Personen, und aufgrund der zusätzlichen Personen mag der Spritverbrauch um ein paar EUR höher ausfallen - weitgehend bleibt es allerdings bei den errechneten Kosten.

Hier gibts Links zu Werkzeugen, die Ihnen die Berechnung des genauen Fähr-Tarifs ermöglichen. Dabei ist darauf hinzuweisen, dass die meisten Anbieter nach Südengland flexible Tarife anwenden (sog. "yield-management" - hier gibts genauere Informationen dazu), d.h. der Tarif hängt von der Buchungslage ab und ist bei kurzfristigen Buchungen auf stark ausgelasteten Abfahrten höher, als bei langfristiger Buchung schwach ausgelasteter Fähren. Für einige Strecken gibt es Spezialtarife, die fixiert sind - diese sind sozusagen als Obergrenze zu betrachten. Wenn die Tarifabfrage also einen höheren Tarif als den fixierten Spezialtarif ergibt, sollte man den Spezialtarif buchen, ansonsten den abgefragten Normaltarif. Alle Tarife zzgl. eines ggf. anfallenden Treibstoffzuschlags!

Calais-Dover (P&O-FERRIES)BuchungsmaschineSpezialtarif ab EUR 104,--
Calais-Dover (DFDS SEAWAYS)BuchungsmaschineSpezialtarif ab EUR 116,--
Calais-Folkestone (EUROTUNNEL)Buchungsmaschine 
Dünkirchen-Dover (DFDS SEAWAYS)BuchungsmaschineSpezialtarif ab EUR 116,--
Hoek-van-Holland - Harwich (STENA-LINE)BuchungsmaschineSpezialtarif ab EUR 180,--



2.b) Fähre nach Nordengland

Eine direkte Verbindung nach Schottland gibt es seit Ende 2010 leider nicht mehr, aber immerhin eine Fähre nach Newcastle (Nordengland). Eventuell bietet sich als Alternative die Anreise über Hull (bei York) an. Auf diesen Strecken sieht die Sache anders aus als bei einer Anreise nach Südengland, denn hier wirkt sich die Saisonzeit sehr stark aus. Außerdem hängt der Fährtarif oft von der Anzahl der Personen ab, die mitreisen, und von der gewünschten Kabinenkategorie.
Generell gilt, dass gegenüber der Anreise über Südostengland die Fährtarife höher sind - je nach Saisonzeit, Personenzahl und gewünschter Unterbringung nur moderat höher (Nebensaison / Unterbringung in einfacher Innenkabine, 1-2 Personen) oder auch erheblich höher (Hochsaison / Unterbringung in Außenkabine, 3-5 Personen). Dafür spart man einiges an Fahrstrecke - die Häfen Zeebrugge, Rotterdam und Ijmuiden (bei Amsterdam) liegen günstiger als Dünkirchen / Calais, und man landet ein paar Kilometer südlich der schottischen Grenze (Newcastle - ca. 175km Fahrstrecke nach Edinburgh) oder zumindest schon mal in Mittelengland (Hull).

Anreisestrecke und -kosten nach Edinburgh, reine PKW-Kosten (EUR 0,14 pro Kilometer):
Anreise nach Edinburgh über Newcastle ab...KilometerBetriebskosten PKW
Berlin860120
Hamburg67094
Köln46064
München1050147
Wien1345188
Zürich (*)985138
(*) Zur Vermeidung französischer Autobahngebühren zwischen Basel und Metz wäre auch eine ca. 35km längere Strecke über Karlsruhe möglich.
==> Die reinen PKW-Kosten sind hier also deutlich geringer, dafür wird die Fähre deutlich teurer:
Die Fähre Ijmuiden-Newcastle verkehrt täglich über Nacht. Bei Newcastle handelt es sich um den Fährhafen, der am nächsten an Schottland dran liegt. Auf dieser Route kommen teils flexible Tarife zur Anwendung - es kommt also darauf an, ob man (bei frühzeitiger Buchung bzw. Buchung schwach nachgefragter Abfahrten, z.B. am Dienstag / Mittwoch) noch einen günstigen Tarif bekommt, oder ob der Tarif (bei später Buchung bzw. an Wochenenden Freitag/Samstag) bereits gestiegen ist. Allerdings bietet mein Kooperationspartner WICON-Touristik einen fixen Spezialtarif an; hier kann man z.B. für einen PKW mit 4 Personen und Unterbringung in Vierbett-Innenkabine mit Du/WC in der Hochsaison mit EUR 814,-- (unter der Woche) bis 958,-- (Wochenende) hin und zurück rechnen.
Als Alternative bietet sich evtl. auch die Verbindung Rotterdam / Zeebrugge - Hull mit P&O FERRIES an - auch hier gibt es auf jeder der beiden Strecken täglich eine Nachtfahrt. Der Normaltarif ist hier auch flexibel, jedoch gibt es einen fixierten Spezialtarif meines Kooperationspartners WICON-Touristik, der in den meisten Fällen unter dem Normaltarif liegt (vergleichen!).

Hier wieder ein paar Links, die die Ermittlung der günstigsten Fährtarife ermöglichen:
Ijmuiden-Newcastle (DFDS-SEAWAYS)BuchungsmaschineSpezialtarif ab EUR 308,--
Rotterdam / Zeebrugge-Hull (P&O-FERRIES)BuchungsmaschineSpezialtarif ab EUR 272,--



3.c) Flug nach Schottland

Seit dem Aufkommen der Billigflieger ist für das Reiseziel Schottland der Flug eine Alternative geworden: Tarife ab EUR 20,-- pro Person und Strecke machen diese Variante durchaus zu einer erwägenswerten Alternative. Unter den Fährgesellschaften hat sich längst der Spruch breit gemacht: "Unsere Konkurrenz fährt nicht parallel zu uns, sondern fliegt über uns drüber!".
Auf den zweiten Blick kommt es allerdings sehr darauf an, welche Ansprüche man hat. Außerdem ist es mit den EUR 20,-- pro Person und Strecke auch hier i.d.R. längst noch nicht getan - außer vielleicht für Leute, die direkt neben dem Flughafen wohnen, denen es völlig egal ist, ihren geplanten Urlaub um 17 Tage zu verschieben, und die sich per Pedes durch Schottland bewegen wollen. Zusatzkosten fallen hier in Form der Anreise zum Flughafen an, sowie für die Weiterreise innerhalb Schottlands (Mietwagen oder Bahn/Bus/Inlandsflüge).

Zusatzkosten 1: Mietwagen in Schottland
Ein Mittelklasse-Mietwagen (Ford Focus, 4 Türen o.ä.) ist in Schottland ab ca. EUR 50,-- pro Tag oder EUR 200,-- pro Woche zu haben (incl. freie Kilometer, Vollkasko mit Selbstbeteiligung, Diebstahlschutz etc., bei längerer Mietdauer ggf. günstiger) - Einwegmieten, Benzin, Sonderzubehör und evtl. Zuschläge für Fahrer unter 25 Jahren kommen noch hinzu. Eine Woche Mietwagen kommt so auf ca. EUR 350,--.

Zusatzkosten 2: Anreise zum Flughafen
Auch für die Anreise zum Flughafen müssen weitere Kosten kalkuliert werden. Zum Beispiel muss jemand aus Nürnberg erstmal nach Stuttgart, Frankfurt oder München fahren, um eine direkte Flugmöglichkeit nach Schottland zu haben. Für Österreicher gibt es nur eine Flugmöglichkeit ab Wien - diese müssen also zunächst nach Wien (oder München) fahren. Selbst aus dem Ruhrgebiet muss immerhin der Nahverkehr nach Weeze, Köln oder Düsseldorf berücksichtigt werden - es fallen also in jedem Fall Kosten an.
Für die Bahnanreise sollten ca. EUR 0,16 je Kilometer pro Person im Fernverkehr einkalkuliert werden - wer seine Verbindung fest voraus bucht oder eine BahnCard hat, kann hierauf noch bis zu 50% Rabatt einrechnen. Flughäfen wie Hahn oder Weeze haben keinen Bahnanschluss - hier sind weitere EUR 5,-- bis 10,-- für den Flughafentransfer zu kalkulieren. Fährt man mit dem PKW, kommt man je nach Personenzahl noch teurer weg - kalkulieren sollte man mit EUR 0,14 je Kilometer, zuzüglich Parkgebühren (selbst in Hahn werden inzwischen EUR 7,-- bis 14,-- pro Tag verlangt; an großen Flughäfen entsprechend mehr!) oder mit etwas Aufwand Geld für den Nahverkehr zum Flughafen (wenn man irgendwo in der Nähe parkt und mit dem Bus zum Flughafen fährt).

Flugpreis:
Eine Unterscheidung in Linien- und Billigflieger erübrigt sich mittlerweile, da auch bei praktisch allen Linienflügen mittlerweile für Gepäck Extra-Gebühren anfallen und teilweise (British Airways!) sogar für die Verpflegung zu bezahlen ist. Daher zunächst eine Auflistung sämtlicher Flüge nach Schottland von allen in Frage kommenden Airports:

  • ab Basel: Easyjet nach Edinburgh
  • ab Berlin-Schönefeld: Easyjet nach Glasgow und Newcastle; Ryanair nach Edinburgh und Glasgow
  • ab Berlin-Tegel: Easyjet nach Edinburgh
  • ab Düsseldorf: Eurowings nach Edinburgh und Glasgow
  • ab Frankfurt/Main: Lufthansa nach Edinburgh und Glasgow
  • ab Genf: Easyjet nach Aberdeen, Edinburgh, Glasgow und Newcastle
  • ab Hahn: Ryanair nach Edinburgh
  • ab Hamburg: Ryanair und Easyjet nach Edinburgh
  • ab Karlsruhe/Baden-Baden: Ryanair nach Edinburgh
  • ab Köln-Bonn: Eurowings nach Edinburgh
  • ab Memmingen: Ryanair nach Edinburgh
  • ab München: Easyjet nach Edinburgh, Lufthansa nach Glasgow, Eurowings nach Edinburgh
  • ab Stuttgart: Easyjet nach Edinburgh
  • ab Weeze: Ryanair nach Edinburgh
  • ab Wien: Easyjet nach Edinburgh
  • Beim Flug ist zu berücksichtigen, dass man - ausser wenn man früh bucht und extrem viel Flexibilität mitbringt - kaum zu den von einigen Billigfliegern ausgeschriebenen EUR 20,-- (oder sogar EUR 0,01) pro Strecke fliegen wird. Mit Steuern, Gebühren und der Möglichkeit, dass es eben mal für ein paar Wochen keine EUR 20,-- Tickets mehr gibt, sollte man eher mit durchschnittlich ca. EUR 80,-- pro Person und Strecke kalkulieren - bei fixem Termin zu Hauptreisezeiten und kurzfristiger Buchung kann es auch im Billigflieger passieren, dass man über EUR 200,-- für den einfachen Flug bezahlt!
    Wenn man nicht gerade nur für ein Wochenende verreist, muss man auf jeden Fall auch mit einem Aufpreis für Gepäck rechnen - selbst die Lufthansa schließt bei ihren günstigsten Tarifen kein Gepäckstück mehr ein, erlaubt aber immerhin noch ein "richtiges" Handgepäckstück mit bis zu 8 kg Gewicht in den Ausmaßen eines kleinen Rollkoffers. Ein solches Gepäckstück mit ähnlichen Begrenzungen ist auch bei Eurowings und Easyjet erlaubt. Bei Ryanair ist dagegen nur noch eine kleine Tasche mit 40x20x25cm Ausmaß erlaubt - wer einen kleinen Rollkoffer mit bis zu 10kg Gewicht an Bord bringen möchte, muss entweder "Priority und zwei Handgepäckstücke" buchen, oder diesen aufgeben - beides kostet je nach Strecke und Saison zwischen ca. EUR 8,-- und 15,-- (bei Vorbuchung - am Gate ist es teurer). Wer dagegen ein großes Gepäckstück aufgeben möchte, muss je nach Airline mit Kosten zwischen EUR 15,-- und 30,-- pro Strecke rechnen - ohne Vorbuchung noch mehr.
    Ryanair verlangt sogar bis zu stolzen EUR 40,-- dafür, wenn man nicht online eincheckt, was natürlich erst ab 4 Tagen vor Abflug möglich ist. Für den Hinflug mag das noch o.K. sein; beim Rückflug muss man dagegen im Urlaub einen Internet-Zugang mit Druckmöglichkeit haben, oder wird dazu genötigt, die Ryanair-App für den Check-In zu installieren - oder man bucht einen festen Sitzplatz, damit man bis zu 30 Tage vor Abflug bequem von zu Hause einchecken kann...
    Letzteres (Vorreservierung eines Sitzplatzes) kostet natürlich auch wieder Gebühren, egal mit welcher Airline man fliegt.
    Es ist dadurch absolut keine Seltenheit, dass sich ein 19,99-EUR-Tarif alleine durch ein eingechecktes Gepäckstück auf bis zu EUR 50,-- erhöhen kann - ach ja, wer Whisky aus Schottland mitbringen möchte, muss übrigens ein Gepäckstück einchecken, denn im Handgepäck sind Flüssigkeiten nur in Behältern bis maximal 0,1 Litern erlaubt...

    Kostenbeispiele
    1.) 2 Personen aus Düsseldorf für 1 Woche nach Schottland:
    Hier kann mit Ryanair ab Weeze geflogen werden. Der Flughafentransfer nach Weeze schlägt mit EUR 10,-- pro Person und Strecke zu Buche; die Tickets kosten bei rechtzeitiger Vorausbuchung ohne allzu große Flexibilität EUR 70,-- pro Person und Strecke. Hinzu kommt ein Kleinwagen als Mietwagen in Schottland, der EUR 150,-- pro Woche kostet.
    ==> ein realistischer Gesamtpreis für dieses Beispiel liegt bei EUR 280,-- (Flug) + EUR 150,-- (Mietwagen) + EUR 40,-- (Flughafentransfer) = EUR 470,--. Erinnern Sie sich noch an den Preis für die Anreise ab Köln per Fähre mit dem eigenen Auto? Der lag bei EUR 425,--. Selbst in diesem Beispiel ist die Fluganreise also etwas teurer - ob dies einem die höhere Bequemlichkeit und die Zeitersparnis wert ist, müssen Sie selbst entscheiden.
    2.) 4 Personen aus Nürnberg für 2 Wochen nach Schottland: Der nächste Flughafen von Nürnberg aus ist München, von wo aus man z.B. mit Easyjet oder Eurowings nach Edinburgh fliegt. Bei vier Personen ist der PKW im Vergleich zur Bahn die preisgünstigere und auch bequemere / schnellere Variante (160 km pro Strecke zu je EUR 0,14 = EUR 45,-- hin und zurück). Man wählt einen Parkplatz, der etwas vom Terminal entfernt ist und bezahlt so "nur" EUR 114,-- für insgesamt 15 Tage. Die Kosten der An- und Abreise zum Flughafen betragen also insgesamt EUR 159,--. Angenommen, die vier haben es geschafft, ein absolutes Schnäppchen zu EUR 35,-- pro Strecke zu bekommen - so kommen sie für den Hin- und Rückweg auf günstige EUR 280,--. Bei 2 Wochen Urlaub möchte allerdings jeder auch noch ein Gepäckstück mit 23 kg Einchecken, wofür weitere EUR 25,-- pro Person und Strecke anfallen - insgesamt bezahlt man also EUR 480,-- für den Flug. Zu viert sollte es allerdings in Schottland schon ein Mittelklasse-Mietwagen zu EUR 250,-- pro Woche sein.
    ==> ein realistischer Gesamtpreis für dieses Beispiel - mit Glück beim Flugpreis - liegt also bei EUR 480,-- (Flug) + EUR 159,-- (An-/Abreise zum Flughafen + Parkgebühren) + EUR 500,-- (2 Wochen Mietwagen) = EUR 1.159,--. Zum Vergleich: Die Anreise per Fähre und eigenem PKW läge über Dünkirchen-Dover liegt bei EUR 130,-- (Fähre nicht Hochsaison - nur in dieser Saison sind derartige Flugschnäppchen möglich) + EUR 439,-- (3130 km zu EUR 0,14) = EUR 569,--. Da lohnt sich die Ersparnis durch die Fähre deutlich - sie liegt bei knapp EUR 600,-- oder EUR 150,-- pro Person!
    3.) 1 Person ab Berlin für 5 Tage Kurztrip auf die Whisky-Insel Islay
    Diese Person fährt mit dem öffentlichen Nahverkehr nach Schönefeld (EUR 6,-- hin und zurück), fliegt dann mit Easyjet zum Tarif von durchschnittlich EUR 80,-- pro Strecke nach Glasgow (ohne Gepäck zu buchen - ein Handgepäckstück kann für 5 Tage ausreichen, und bei Easyjet ist das noch im Flugpreis drin), nimmt dort einen Anschlussflug nach Islay (dieser Linienflug kostet dann doch immerhin EUR 150,-- hin und zurück) und bewegt sich auf Islay per pedes, per Anhalter und mit öffentlichen Bussen (funktioniert einigermaßen; sagen wir 5 Tage zu EUR 7,-- für Busfahrten = EUR 35,--).
    ==> Insgesamt kostet dieser Kurztrip also EUR 6,-- (Flughafentransfer) + EUR 160,-- (Hin- und Rückflug nach Glasgow) + EUR 150,-- (Weiterflug nach Islay) + EUR 35,-- (Nahverkehr auf Islay) = EUR 351,--, incl. Transport auf der Insel Islay. Da kann die Anreise im eigenen PKW per Fähre längst nicht mithalten - diese schlägt über Dünkirchen-Dover, wie oben dargestellt, mit 2 x EUR 240,-- (Fahrstrecke bis Glasgow) + EUR 130,-- (Fähre) + Weiterfahrt zur Fähre nach Islay (hin/rück 310 km zu EUR 0,14) zu EUR 43,-- + Fährpassage nach Islay und zurück zu EUR 95,-- + 5 Tage mit täglich ca. 30 km auf der Insel Islay zu 0,14 = EUR 21,-- = EUR 769,-- zu Buche. Selbst bei der Reise mit 2 Personen wäre hier der Flug noch günstiger. Und wenn man ab Glasgow per Bus und Fähre nach Islay fährt, kostet dies nochmals deutlich weniger als der teure Inlandsflug.



    d) Flug nach Schottland per Umsteige-Verbindung

    Zunächst eine Sache, von der ich dringend abraten möchte: Die Umsteigeverbindung über London (oder auch einen anderen Flughafen wie z.B. Dublin) mittels Ryanair, Easyjet oder zwei unterschiedlichen Fluggesellschaften! Diese kommt höchstens dann in Betracht, wenn man einen Aufenthalt in London plant, jedoch keinesfalls als Umsteigeverbindung mit Weiterflug am selben Tag!. Der Grund liegt darin, dass etliche Billigflieger die Haftung für das Verpassen von Anschlussflügen ausschließen - im Klartext: Selbst wenn man einen Ryanair-Flug Hahn-London und einen Ryanair-Weiterflug London-Glasgow gebucht hat und der Flug Hahn-London fällt aus oder hat Verspätung, so dass man den Weiterflug nach Glasgow versäumt, so verfällt der Weiterflug nach Glasgow - auch wenn Ryanair die Schuld für das Versäumen des Anschlussfluges trifft! Man hat noch nicht mal das Recht, deswegen von der Reise unter Erstattung des Flugpreises zurückzutreten - vielmehr darf man dann in London kurzfristig ein neues Ticket für den Anschlussflug nach Glasgow kaufen, das normalerweise - da kurzfristig gebucht - nicht eben günstig ist! Die beiden Flüge werden als separate Flüge betrachtet, auch wenn sie von der gleichen Fluggesellschaft durchgeführt werden - sie wurden ja nicht auf einem einzigen Ticket verkauft. Es ist zwar äußerst fraglich, ob diese Praxis legal ist, jedoch gab es in dieser Frage bislang keinerlei Gerichtsurteile - gerade einer der größten Billigflieger ist dafür bekannt, dass er noch im Gerichtssaal einem Kläger doch eine Entschädigung bezahlt hat, weil ein Urteil zu erwarten war, das diese Praxis verbieten sollte.

    Was dagegen problemlos funktioniert sind die Umsteigeflüge von Eurowings z.B. über Köln oder Düsseldorf nach Edinburgh - diese werden im Paket verkauft und daher haftet Eurowings selbstverständlich für das Versäumen des Anschlussfluges und ist dazu verpflichtet, einen auf einen anderen Flug umzubuchen und nach Edinburgh zu befördern. Auf diese Art und Weise sind z.B. Verbindungen von Berlin, Dresden, Leipzig, Wien und Zürich über Köln oder Düsseldorf nach Edinburgh möglich.
    Was ebenfalls gut funktioniert: Die britische Fluggesellschaft FlyBE (ehemals "British European Airlines") fliegt von Düsseldorf, München, Berlin, Hannover und Stuttgart, von Bern und Genf, sowie von Salzburg zu diversen englischen Flughäfen (insbesondere zu ihren Basen Birmingham, Manchester und Southampton) und von dort weiter Richtung Schottland (Edinburgh, Glasgow, aber z.B. auch Aberdeen und Inverness). Das ist zwar oft nicht ganz billig (hier kostet das Gepäck "pro Strecke" eine Extra-Gebühr; bei z.B. EUR 39,-- pro Flugstrecke sind das für Umsteigeverbindungen wie Stuttgart - Birmingham - Edinburgh EUR 78,-- pro Richtung!). Jedoch hier sind garantierte Anschlussverbindungen aus fast ganz Deutschland auch zu abgelegeneren Flughäfen wie Inverness oder Aberdeen möglich.

    Linienflüge mit Umsteigen: Bei Umsteigeflüge sind insbesondere Linienfluggesellschaften interessant, wenn es um eine komfortable Anreise geht. So bieten insbesondere Lufthansa und British Airways auf diese Art und Weise Flüge von allen größeren deutschen / österreichischen / schweizer Flughäfen über London / Manchester / Birmingham (British Airways oder Austrian / Lufthansa / Swiss in Kooperation mit Allianz-Partner bmi) bzw. Frankfurt/München (Lufthansa) nach Glasgow oder Edinburgh an. Allerdings gibt es auch noch ganz andere Fluggesellschaften, die hier konkurrieren. Beispielsweise bietet KLM Flüge von vielen deutschen Flughäfen nach Amsterdam, sowie von Amsterdam nach Edinburgh und Glasgow an und offeriert so seinen Kunden selbstverständlich auch die Verbindung Stuttgart - Glasgow mit Umstieg in Amsterdam. Ähnlich funktioniert es z.B. mit CSA über Prag, mit SAS über Kopenhagen oder mit AIR FRANCE über Paris. Die Tarife liegen i.d.R. höher als diejenigen eines Direktfluges nach Schottland, u.a. deswegen, weil die Steuern und Gebühren doppelt anfallen.

    Für den Flugpreisvergleich gilt das im Kapitel über die Dirketflüge gesagte - zu den reinen Flug-Kosten kommen noch Kosten für Gepäck und für Mietwagen und die Anreise zum Flughafen hinzu. Allerdings sind die Kosten der Anreise zum Flughafen oft geringer, da Umsteigeverbindungen ab allen größeren deutschen Flughäfen angeboten werden.



    2.e) Weitere Faktoren

    Natürlich kann man - insbesondere bei Kurztrips - den rein finanziellen Vergleich der Anreisemöglichkeiten nicht so stehen lassen. Reisedauer, Bequemlichkeit und die Möglichkeit, noch andere Reiseziele bei einem Zwischenstop zu besuchen, sind weitere Faktoren, die in die individuelle Planung eingehen müssen.

    Reisedauer
    "Der Flug nach Schottland dauert zwei Stunden, mit der Fähre über Südostengland bin ich dagegen zwei Tage unterwegs - pro Weg!" - dieser Satz beschreibt treffend, dass die preislich in den meisten Fällen oft günstigste Variante (Fähre über Südostengland) eben doch nicht das ist, was für jeden Reisenden passt.
    Allerdings ist die "Reisedauer von zwei Stunden" noch nicht mal zu schaffen, wenn man direkt neben dem Flughafen wohnt, und das Reiseziel "Glasgow-Airport" heißt (da gibts übrigens keine Whisky-Brennerei). Selbst bei einem Wohnort im Großraum des Flughafens, sind 30-60 Minuten für die Anreise zum Flughafen einzukalkulieren, eine weitere Stunde geht zwischen Ankunft am Flughafen und Abflug des Fluges drauf (Gepäck von Auto, S-Bahn oder Bus zum Check-In tragen, Einchecken - je später, umso schlechter der zugewiesene Sitzplatz -, Sicherheitskontrolle, Warten bis zum Boarding...) - und schon sind wir wieder bei knapp 2 Stunden Zeit, bis der Flieger überhaupt abhebt. Nach Ankunft dauert es weitere 30 Minuten, bis man sein Gepäck hat, weitere 30 Minuten Schlange stehen am Mietwagenschalter und Ausstellung des Mietvertrages, weitere Zeit geht dafür drauf, mit Gepäck zum Mietwagen zu laufen, sich mit dem Fahrzeug vertraut zu machen (Steuer rechts, d.h. Schalten mit der linken Hand - vielleicht lohnt sich ja der Aufpreis für ein Automatik-Getriebe?) - so ist vom Start an der eigenen Haustür bis zur Abfahrt vom Zielflughafen eher mit 5-6 Stunden zu rechnen - vergleichsweise stressige Stunden übrigens... Im Falle von Umsteige-Verbindungen kann man gleich nochmals weitere 3-4 Stunden Flugzeit einkalkulieren.
    Wie siehts da mit der Fähr-Anreise aus? Die dauert immer noch erheblich länger. Je nach Startort in Deutschland sind es 350 bis 1000km zum Kanal, danach weitere ca. 800 km nach Schottland - selbst wenn man das in einem Rutsch durchfährt, mag dies von Nordrhein-Westfalen aus gerade noch an einem Tag schaffbar sein (bei Aufbruch frühmorgens und Ankunft in Süd-Schottland spätabends), ansonsten sollte man zwei Tage einkalkulieren. Stressige Tage - ausser den 90-120 Minuten auf der Fähre sitzt man praktisch nur im Auto.
    Und dies ist der Punkt, an dem die Nachtfähre nach Nordengland / Schottland ihre Vorteile ausspielen kann: Diese spart Reisezeit, Strecke und Stress. Und meistens auch noch einen Reisetag. Ab Nordrhein-Westfalen sind es durchschnittlich gerade mal 300km nach Amsterdam - man kann also gemütlich am Mittag losfahren und erreicht immer noch ohne Stress die Fähren um 17:30 bzw. 18:00 Uhr (1 Stunde für Check-In einkalkulieren!). Auch von den meisten anderen Startorten in Deutschland sind diese Nachtfähren bei frühem Start noch zu bekommen - der Fahrstress endet allerdings bereits gegen 16:00 Uhr, wenn man im Hafen eintrifft. Danach kann man sich abends auf der Fähre vergnügen, sich anschließend eine entspannte Nachtruhe gönnen, kommt am nächsten Morgen bereits im nordenglischen Newcastle an und muss gerade noch eine knappe Stunde Fahrzeit bis zur schottischen Grenze zurücklegen. Klingt nach im Vergleich zur Fahrt über Südengland deutlich kürzerer und vergleichsweise entspannter Anreise und ist es auch - wie im Kapitel über die Kosten dargestellt, hat das aber natürlich auch seinen Preis. Das Ganze dauert natürlich immer noch etwas länger als ein Flug - aber vom Prinzip her ist die Anreise mit dem Boarding der Fähre bereits praktisch abgeschlossen - es folgt nur noch eine Nacht auf der Fähre, und am nächsten Morgen ist man auch schon da.

    Bequemlichkeit
    Wie oben schon angeschnitten ist ein Flug i.d.R. keine besonders bequeme Sache - man sitzt im engen Flugzeug ohne viel Bewegungsfreiheit, Anreise zum Flughafen, Check-In, Mietwagenübernahme sind auch tendenziell eher stressige Angelegenheiten. Für Umsteigeflüge gilt dies im Besonderen: zwischendrin nochmals raus, möglicherweise noch eine mehrstündige Wartezeit auf dem Flughafen (die Fluggesellschaften haben kein Problem damit, einen Flug von Hannover nach Paris um 08:20 Uhr mit einem Anschlussflug Paris-Glasgow um 16:50 Uhr zu kombinieren!) oder eiliges Hetzen zum neuen Gate, wenn der Flug mal wieder Verspätung hatte. Der eine mag's - der andere nicht.
    Die Fähranreise über Südengland ist allerdings sicherlich nicht unbedingt bequemer - außer vielleicht für eingefleischte Autofahrer, die sich ggf. beim Fahren abwechseln. (aber was sagen die Mitfahrer dazu, die stundenlang ohne Bewegungsfreiheit im Auto eingequetscht sind?).
    Auch hier zeigt sich allerdings wieder der Vorteil einer langen Nachtfahrt mit der Fähre: Mag die Anreise zum Fährhafen je nach Fahrstrecke noch eine vergleichsweise stressige Angelegenheit sein (je nach Startort in Deutschland bis zu 900 km), kann man anschließend das Unterhaltungsprogramm an Bord, ggf. ein Essen im Restaurant oder Imbiss und schließlich seine Kabine genießen. Und am nächsten Vormittag ist man bereits fast da - klingt erheblich bequemer und ist es auch; vermutlich ist es DIE Anreise-Variante für alle, die eine möglichst stressfreie Anreise nach Schottland bevorzugen.

    Weitere Reiseziele
    Wer auf dem Weg nach Schottland noch weitere Sehenswürdigkeiten ansehen will, für den kann die Fähr-Anreise über Südengland Sinn machen - hier kann man zwischen Südostengland und Schottland beliebig viele Zwischenstopps machen (ggf. auch in Belgien und Nordfrankreich). Weniger interessant dürfte dies bei einer Direktfähre nach Nordengland/Schottland sein - hier ist ein Zwischenstopp allenfalls auf der Anreise nach Belgien / Holland möglich. Wer sich allerdings noch York, den Lake District oder die Yorkshire-Dales ansehen will, für den wäre ggf. die Fähre von Rotterdam oder Zeebrugge nach Hull (bei York) interessant - auch hier spart man durch eine Nachtfahrt Zeit und Fahrstrecke, kommt jedoch in Mittelengland an.
    Beim Flug fällt diese Möglichkeit weitestgehend aus; auch Umsteigeverbindungen lassen je nach Tarif nicht oder ggf. nur gegen Aufpreis einen Zwischenstopp zu. Interessant könnte dies allerdings wieder werden, wenn man zwei Billigflieger miteinander kombinieren möchte: Oben habe ich von dieser Variante abgeraten, wenn der Weiterflug am selben Tag stattfindet, da bei der Verspätung eines Fluges für den Anschluss nicht gehaftet wird. Plant man sowieso einen Zwischenstopp, wird dies interessant - im Falle von Verspätung oder Flugausfall wird hier lediglich die Dauer des Zwischenstopps reduziert. Auf diese Art und Weise sind Verbindungen von fast allen Flughäfen nach Schottland möglich - z.B. vom EuroAirport Basel/Mulhouse/Freiburg über London nach Glasgow oder Edinburgh. Zu erwähnen ist natürlich, dass zwei Billig-Tickets i.d.R. teurer sind als eines (so kostet das pro Strecke dann mindestens 2x EUR 20,-- = EUR 40,-- plus die branchenüblichen Zuschläge), und dass der Aufenthalt zusätzlich die Anreise dadurch erheblich verteuert, dass man zwei weitere Flughafen-Transfers benötigt - der Transfer vom (von vielen Billigfliegern bevorzugten) Flughafen London-Stansted nach London - Liverpool Street und zurück schlägt derzeit mit knapp GBP 30,-- pro Person hin und zurück zu Buche, wenn man per vollflexiblem Zugticket fährt (billigere aber langsamere Transfers per Bus möglich)!

    Sonstiges
    Natürlich gibt es noch weitere Unterschiede, die jeder persönlich bewerten muss... Für einen geschäftlichen Vielflieger mag die Fluganreise langweilig sein, die Passage mit einem Schiff dagegen eine neue Erfahrung ("Seereise"). Andere Leute sind noch nie geflogen und genießen daher den Flug als völlig neue Erfahrung. Der eine hat mit Linksverkehr, fremdem Fahrzeug und Steuer auf der rechten Seite des Fahrzeugs überhaupt kein Problem und stellt sich darauf problemlos ein, so dass Flug + Mietwagen genau das richtige für ihn sind - der andere ist sich völlig unsicher, ob er generell mit dem Linksverkehr klar kommt und ist daher froh, wenigstens in seinem eigenen Wagen fahren zu können, wo er - wie gewohnt - mit der rechten Hand schalten kann (übrigens: Beim Überholen hat ein Steuer auf der rechten Seite einen Vorteil - mit Steuer links muss man bei dichtem Verkehr schon ein Stück auf die Gegenfahrbahn fahren, um überhaupt zu sehen, ob man überholen kann! Dies kann allerdings durch einen zuverlässigen Beifahrer ersetzt werden). Der eine braucht sein festes Bett zum Einschlafen und ist daher froh, die gesamte Anreise per Flieger an einem Tag zu erledigen, bzw. eine Zwischenübernachtung in Südengland einzubauen. Andere Leute genießen es, auf der Nachtfähre sich vom Meeresrauschen in den Schlaf wiegen zu lassen (übrigens: Wellengang ist nur bei extrem hoher See spürbar - die Schiffe verfügen über leistungsstarke Stabilisatoren).

    So, das war jetzt mal ein ziemlich erschöpfender Überblick - ich hoffe, er hat dabei geholfen, alle Faktoren bei der Anreise zu bedenken und sich einen Preisüberblick zu verschaffen.



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